Youth Earth Talk II: Klimawandel – Mythos und Wirklichkeit

Thomas Hickler, Professor für Biogeografie bei der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, gab dem jungen, aufgeschlossenen Publikum auf anschauliche Weise einen Einblick in die Ursachen und Folgen des globalen Klimawandels und klärte über Missverständnisse und Mythen auf.

 

Der in der Gesellschaft irrtümlicherweise immer wieder aufkommenden These, der Klimawandel sei noch nicht richtig verstanden und konkrete Handlungsoptionen bzw. Lösungsansätze demnach schwer ableitbar, gab Hickler eine klare Absage: Die physikalischen Prozesse seien inzwischen hinlänglich bekannt und wesentliche Ursachen wissenschaftlich fundiert und entlarvt.

 

Neben natürlichen Einflüssen auf das Klima, wie beispielsweise Änderungen der Sonnenstrahlung oder Vulkanausbrüche, hob Hickler sogenannte anthropogene Einflüsse hervor, wie erhöhte Treibhausgaskonzentrationen. Dass die Klimaveränderung und die globale Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts ganz klar mit dem deutlichen Anstieg der anthropogenen Treibhausgasemissionen in Zusammenhang zu bringen sei, veranschaulichte Hickler anhand ausgewählter dynamischer bzw. statistischer Modelle. Insbesondere die auf Basis unterschiedlicher Emissionsszenarien konzipierten Klimamodelle führten dem jungen Publikum die große Bandbreite zukünftiger Klimaänderungen eindrucksvoll vor Augen. Um hierbei die außergewöhnliche Komplexität der Thematik zu verdeutlichen, erläuterte Hickler die besondere Rolle vielfältiger Rückkopplungsprozesse.

 

Wie es um unsere Erde und unsere Zukunft bestellt sein wird und wie verheerend die Auswirkungen des globalen Wandels tatsächlich ausfallen, hängt damit sehr stark vom Ausmaß unserer Treibhausgasemissionen ab. Hier müsse zeitnah eine drastische Reduzierung erfolgen, so Hickler, den jedoch die vorhandenen Möglichkeiten durchaus optimistisch stimmen lassen: Wir können aktiv etwas tun, auch wenn es die eine Lösung nicht geben kann. Aufgrund der Komplexität bedarf es vielmehr des Zusammenspiels verschiedener Faktoren, die in ihrer Summe zu einer positiven Entwicklung beitragen können. Das eigene Verhalten sei zu hinterfragen, dazu gehöre etwa ein sorgsamerer Umgang mit Lebensmitteln, eine veränderte Agrarlandschaft, der Schutz der Tropenwälder, ein Vermeiden von Flugreisen – Fliegen gelte nach wie vor als klimaschädlichste Art der Fortbewegung – und eine Beeinflussung der Politik. Subventionssysteme sollten entsprechend angepasst werden, um die richtigen Anreize zum nachhaltigen, klimabewussten Verhalten zu geben.

 

Es ist ein langer Weg, doch die Wissbegierde und Handlungsbereitschaft der jungen Menschen stimmen positiv und ermutigen, sich nachhaltig und gemeinsam für eine bessere Zukunft unserer Erde einzusetzen.

 

Kontakt

Förderverein Senckenberg e.V.

Senckenberganlage 25
60325 Frankfurt am Main

E-Mail: info@foerderverein.senckenberg.de

Telefon: 069 / 7542 1511

Spendenkonto des Fördervereins Senckenberg e.V.:

Sparkasse Hanau
IBAN  DE14 5065 0023 0000 1198 91

BIC: HELADEF1HAN