Unser geliebter Apfel - Natur- oder schon Kunstprodukt?

 

Nach einem Empfang mit leckerem Apfelcidre und frischem Süßen vom „Obsthof am Steinberg“ starteten wir in den offiziellen Teil der Veranstaltung mit dem Dokumentarfilm „Der wahre Preis für den perfekten Apfel“, welcher mit dem Herbert Quandt Medien-Preis 2018 ausgezeichnet wurde. In der ZDF zoom Produktion gehen die Autoren Norman Laryea und Franziska Wielandt der Frage nach, wie und warum das Naturprodukt Apfel zunehmend zur Designer-Ware wird und welche Folgen dies für uns alle hat. Interessiert verfolgten die Zuschauer den Film, der aufzeigt, dass sich das Angebot im Supermarkt auf wenige Sorten verdichtet, darunter vor allem sogenannte „Clubsorten“ mit einem hohen Marketingbudget. Dieser Trend ist nicht nur im Falle des Apfels spürbar, er vollzieht sich derzeit bei vielen Agrarprodukten. Doch wie gesund sind diese neuen Züchtungen? Im Film wird gezeigt, dass die neuen Sorten deutlich weniger Polyphenole enthalten als „alte“ Sorten. Doch diese Stoffe schützen uns vor Allergien. Außerdem wurde nachgewiesen, dass Allergiker „alte“ Sorten häufig deutlich besser vertragen und dadurch wieder in den Genuss kommen, Äpfel zu essen. 

 

Diese Erfahrung kennt Herr Andreas Schneider vom „Obsthof am Steinberg“ auch von seinen Kunden. Herr Schneider betreibt seinen Obsthof in Frankfurt seit 1994 kontrolliert biologisch und baut über 250 Obstsorten an.

 

https://www.obsthof-am-steinberg.de/

 

Im Rahmen unserer Veranstaltung hatte er sich all unseren Fragen zu seinem Hof, seiner Anbauweise, zu Biodiversität und Klimawandel gestellt. Er berichtete, dass er durch seinen biologischen Anbau eine viel größere Artenvielfalt auf seinem Hof feststellen könne als auf konventionell bewirtschafteten Höfen. Allerdings leide auch sein Hof unter den Folgen des Klimawandels und der damit einhergehenden Trockenheit. 2018 war die erste große Dürre, es gab einen Zeitraum von fast sechs Monaten ohne Regen. Seine Bäume haben diese aber aufgrund der Wasserspeicherkapazität des Bodens zunächst gut überstanden, obwohl sie dadurch anfälliger für Krankheiten waren. Jetzt 2019 zeigten sich jedoch die ersten gravierenden Schäden, ausgelöst durch die andauernde Trockenheit – die Bäume sterben ab.

 

Herr Schneider merkte an, dass er viele ältere Bäume roden und neue pflanzen musste.

 

Im Anschluss an das Gespräch präsentierte Frau Dr. Julia Krohmer, Geoökologin und Wissenschaftskoordinatorin bei Senckenberg, den Gästen den erschreckenden Rückgang der Artenvielfalt anhand der Krefelder Studie und zeigte auf, inwieweit die konventionelle Landwirtschaft dafür verantwortlich ist, aber auch, was wir selber tun können, um Biodiversität zu fördern (z.B. Nistplätze für Bestäuber schaffen, einheimische Sträucher statt exotische Ziergehölze anpflanzen, Laub im Herbst liegenlassen, statt es wegzublasen).

 

Auch wer keinen eigenen Garten besitzt, könne sich für Naturschutz und Artenvielfalt engagieren, indem er beispielsweise Produkte aus dem ökologischen Landbau kauft, oder auch einfach den Austausch hierüber mit anderen sucht! Es ginge darum, Aufmerksamkeit zu schaffen!

 

Nach einer spannenden Diskussion mit dem Publikum durfte probiert werden: Herr Schneider präsentierte einen Teil seiner Produkte und bot diese zur Verkostung und zum Verkauf an.

 

 

 

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